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Schlossinsel | Bauhofstr. 8

Zum ersten Mal wurde die Horeburg, Sumpfburg, in einer zwischen 1133–37 verfassten Urkunde erwähnt, sie war sowohl von Bremer Erzbischöfen, Welfenherzögen, Grafen von Holstein sowie dem dänischen König umkämpft. 1231 tauchte dann auch die Burgkapelle in einem Schriftstück auf. Ab 1307 gehörte sie zur Wilstorfer Mutterkirche. 1396 wurde die komplette Burganlage zerstört und 1398 wieder aufgebaut. Zwischen 1526–1642 diente sie einer Nebenlinie des braunschweig-lüneburgischen Herzoghauses als Residenz. 1527/28 erfolgten umfangreiche Umbaumaßnahmen. 1577/87 wurde von Baumeister Martin Köhler ein weiterer Flügel errichtet. Sein gesamter Ostteil beherbergte die neue Schlosskapelle, mit dem darunter liegendem, gewölbten Gruftraum. So wurde aus der spätmittelalterlichen Burg mit einem großen Hauptgebäude eine dreiflügelige Renaissance-Schlossanlage ...

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... 1642 fiel das Anwesen an die Celler Hauptlinie zurück, die es zwischen 1644–60 zu einer modernen, fünfzackigen Festung erweiterte. Ab 1656 wurde dann aus der Schlosskapelle eine Garnisonskirche mit eigener Gemeinde. 1689–91 entstand unter dem letzten Celler Herzog das neue Ablagerhaus. Während des Siebenjährigen Krieges wurde das Schloss stark beschädigt. Und beim Abzug der französichen Besatzern am 30.05.1813 brannte der Flügelbau mit der Schlosskirche ab. Das Haupthaus diente nun als Amtssitz, Gefängniszellen wurden eingebaut und zeitweise tagte sogar das Amtsgericht hier. Schließlich war die Festung mit der Zugehörigkeit zu Preußen 1866 nutzlos geworden. So wurde das Anwesen mit Schloss 1890/1900 an die Werft Reinhold Holtz verkauft. Nach deren Geschäftsaufgabe wurden das Ablagerhaus und die Kirchenreste 1972 abgerissen. Der Hauptbau wir noch heute als Mietshaus genutzt, sein Keller und die Außenwände bis zum dritten Stockwerk stammen vom turmartigen Kern der spätmittealterlichen Burg.

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Demolitionsplan der Festung Harburg, ~1815, Staatsarchiv Hamburg, Plankammer 90-IV a 35 m

„Ich, Stimme des Lebens, rufe euch.
Betet an, kommt!“

Inschrift der großen Glocke, ~1500

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Die Harburger Schloss-Anlage,
1654
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Die überdachte Schlosskapellenruine,
~1900
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Kapellengemäuer, ~1906
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Die Reste der Schlosskapelle,
~1940
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Abbruch des Ostflügels
und Zuschütten der Gruft,
1973

Abbildungsnachweis

  • -Matthäus Merian
  • -Helms-Museum, Stadtgeschichte
  • -Staatsarchiv Hamburg, 430-91 Nr. II 560m
  • -Helms-Museum, Stadtgeschichte
  • -Helms-Museum, Stadtgeschichte